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Sonntag, 1. Januar 2012

Bist du noch du selbst?

Verändert man automatisch seine Interessen, um jemanden zu beeindrucken und ihm das Gefühl zu vermitteln, genau die Richtige zu sein? Ist es überhaupt möglich, immer man selbst zu bleiben? Oder verändert man sich nicht zwangsläufig durch Erfahrungen und das Treffen auf andere Menschen? Wie läuft das in einer Beziehung ab? Ich bin nun seit etwa 3 Monaten  mit meinem Freund zusammen. Und wenn ich zurück an die Anfangszeit denke, kann ich nicht anders, als mir einzugestehen, dass ich mich verstellt habe. Ich gab mich als Gelegenheitsraucherin aus, ohne auch nur daran zu denken, dem Liebsten zu erklären, dass ich bei jeder Gelegenheit rauchte. Ich ging mit auf Partys, obwohl ich eigentlich lieber zuhause geblieben wäre – aber das hätte wie Desinteresse an Freunden wirken können und ich war nicht bereit, das zu riskieren. Ich wollte ihm bei jeder Gelegenheit das Gefühl vermitteln, dass wir zusammengehörten. Ich wollte ihn erobern, da ich wusste, er ist auf eine wirkliche Beziehung - und nicht nur eine Sex-Geschichte, aus. Jetzt stellte sich heraus, dass er mich so zu mögen schien, wie ich eben bin. Nach und nach begann ich zu begreifen, dass ich mich allein durch das Zusammensein mit diesem Menschen tatsächlich verändert hatte. Nun ergab es auch wieder einen Sinn, dass er mich liebte, da er mich schließlich so „geformt“ hatte. Natürlich bleibt man immer ein Stück weit man selbst und man hört auch immer wieder, wie wichtig es sei, sich selbst „treu zu bleiben“. Wenn man jedoch mit einem Menschen zusammen sein möchte, sein Leben mit ihm teilt, dann kommt man nicht drum herum, bestimmte Kompromisse einzugehen. Man findet einen gemeinsamen Rhythmus, wenn man oft zusammen ist. Spätestens wenn man zusammen zieht, muss sich jeder auch irgendwie verändert haben. Man ist auf der Suche nach etwas Festem, will nicht länger alleine sein, sondern sesshaft werden. Und um diesen Schritt gehen zu können, sind Veränderungen an den Individuen notwendig. Es ist demnach wohl gar nicht so schlecht, wenn man sich für einen anderen Menschen etwas verändert. Jede Erfahrung prägt uns auf eine gewisse Weise und solange man sich selbst dabei nicht verliert, sind Veränderungen der Persönlichkeit wohl auch nicht verkehrt.

Xenia.<3

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